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Stopps im Gelände (Teil 1)

Dreht ihr am Platz immer die gleichen monotonen Runden oder geht ihr im Gelände immer dieselben Wege? Dann ist Zeit, dass endlich Abwechslung bei euch einzieht! Da kommt nicht nur der Spaß für den Reiter zurück, sondern auch die Pferde arbeiten viel motovierter mit. Steigt ein in die Serie *Übung der Woche*! Hier ist für alle Reitweisen und Ausbildungsstände etwas dabei.

 

Da die letzten beiden Übungen für den Reitplatz waren, geht es heute ins Gelände. Schließlich wollen wir möglichst viel Abwechslung!

 

Inzwischen zieht es auch immer mehr unerfahrene Reiter ins Gelände, um sich vom Alltag zu erholen. Man muss sich jedoch bewusst machen, dass im Gelände hinter jeder Kurve und jedem Hügel eine unvorhergesehene Gefahr lauern kann. Sei es ein umgekippter Baum, eine Baustelle mit Maschinen, ein Loch im Boden (oft nur aus kurzer Distanz zu erkennen und sehr gefährlich, da ist schnell mal ein Pferdebein gebrochen!) oder eine Gruppe Menschen. In einem Reiturlaub im Ausland erlebte ich, während wir im vollen Galopp unterwegs waren, dass nach einer Kurve eine Gruppe Menschen stand. Ich war die einzige, die immerhin einen Bogen um die Menschen reiten konnte. Noch nicht einmal der Guide war in der Lage sein Pferd zu lenken, geschweige denn zu bremsen. Ich sah wie die Mutter ihr kleines Kind im letzten Moment noch aus dem Weg riss. Hätte die Mutter nicht so schnell reagiert, wäre das Kind unter die Hufe gekommen und die Folgen möchte man sich gar nicht vorstellen. Daher ist es so wichtig, dass wir Reiter unsere Pferde im Gelände zu 100% kontrollieren können (der Faktor „unberechenbares Lebewesen“ kommt ja sowieso noch hinzu 😉 ). Ich denke, wirklich niemand möchte mit der Schuld leben, an bleibenden Schäden (oder schlimmeren) eines Kindes beteiligt gewesen zu sein.

 

 

Übung der Woche: Stopps im Gelände (Teil 1)

 

Wenn ihr in der Gruppe unterwegs seid, sprecht das natürlich mit allen Beteiligten vorher ab. Wird gebremst, sollte dies der erste Reiter immer mit einem Handzeichen ankündigen.

 

👉 Reitet eine Strecke, die ihr sonst trabt oder galoppiert. Stellt euch an einer bestimmten Stelle ein Hindernis vor und bleibt vor diesem stehen. Ihr solltet unbedingt euer Pferd VOR diesem imaginären Hindernis zum Stehen bekommen!

 

👉 Falls nötig erhöht die Intensität eurer Hilfen. Hier geht es nicht darum, besonders schön zu reiten, sondern eine „Notfall-Bremsung“ durchführen zu können, die euch / eurem Pferd / anderen Beteiligten vor Schaden schützt.

 

👉 Natürlich ist das Ziel, dass euer Pferd so rittig wird, dass ihr mit Leichtigkeit jederzeit so eine Notfall-Bremsung durchführen könnt. Daher übt dies regelmäßig und seid immer mit einer angepassten Geschwindigkeit unterwegs. Wie beim Autofahren gilt, nur so schnell sein, wie man im Notfall bremsen kann!

 

👉 Gibt es Probleme ein Pferd auf der gewohnten Trab- oder Galoppstecke anzuhalten, dann solltet ihr dringend euer Verhalten ändern. Am besten ist es, gar nicht die Gewohnheit aufkommen zu lassen, dass ein bestimmter Weg IMMER galoppiert wird. Einfach bei jedem Ausritt an einer anderen Stelle galoppieren. (Man kann tatsächlich auch auf Galopp-tauglichen Wegen Schritt reiten 😉). Außerdem nicht den gesamten Weg galoppieren. Einmal galoppiert ihr nur die erste Hälfte, an einem anderen Tag nur die zweite Hälfte und am dritten Tag wird in der Mitte einige Zeit Schritt geritten. Sehr wichtig ist, dass ihr euch hierfür immer verschiedene Punkte aussucht. Pferde lernen SEHR SCHNELL und wissen sofort wo sie bremsen müssen und wo nicht (und sind dort natürlich wieder nicht regulierbar).

 

 

Ich wünsche euch ganz viel Spaß und vor allem einen abwechslungsreichen Ritt!

 

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