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Futterberatung im Handel vs. unabhänige Fütterungsberatung

Viele fragen sich, was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer „Futterberatung im Handel/von Herstellern“ und einer „Fütterungsberatung“ bei unabhängigen Beratern?

 

Eine Futterberatung im Handel dreht sich darum "WELCHES" Müsli, MiFu oder welche Zusätze gefüttert werden soll. Aber bei einer unabhängigen Fütterungsberatung geht es (oder sollte es zumindest) v.a. darum "WANN" muss "WIEVIEL" und "WIE" gefüttert werden um den Pferden ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Denn sowohl eine nicht-artgerechte Fütterung als auch eine Überversorgung können an der Entstehung der häufigsten Pferdeerkrankungen beteiligt sein (Koliken, Magengeschwüre, Schlundverstopfung, Hufrehe, EMS, Sehnenverletzung aufgrund Übergewicht u.v.m.). Zusätzlich haben gute Fütterungsberater eine extra Ausbildung gemacht und besitzen daher ein fundiertes Fachwissen (So sollte es zumindest sein. Lasst euch Qualifikationen zeigen und fragt ruhig hin und wieder "warum"!).

 

"Wann" und "Wie" sind Fragen des Managements (Raufen / Netze / Traktor / Stress minimieren etc.) und müssen natürlich die Möglichkeiten vor Ort berücksichtigen. Um das "WIEVIEL" zu bestimmen wird eine Bedarfs- & Rationsberechnung durchgeführt. Das ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass Ihr Pferd mit allen Nährstoffen optimal versorgt ist. Ob die Energie-Zufuhr stimmt sieht man dem Pferd noch an (zu dick / zu dünn) und auf Stärke kann man ggf. ganz verzichten, doch ob der Bedarf an Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen gedeckt ist ohne in eine Überversorgung (die genauso gefährlich sein kann) zu geraten, kann nur eine Berechnung klären! Auch eine Blutuntersuchung ist leider nicht geeignet um eine Unter- oder Überversorgung auszuschließen (sie sollte dennoch regelmäßig durchgeführt werden).

 

Natürlich gehört zur Beratung auch das "WAS", also welche Futtermittel warum gefüttert werden sollten. Aber ein unabhängiger Berater verkauft euch kein Futter, er berät hinsichtlich der Inhaltsstoffe oder kann eben auch „nur“ Raufutter empfehlen. Durch die Berechnungen weiß er auch welches Mineralfutter / Zusätze wirklich benötigt wird oder ob überhaupt etwas benötigt wird. (Denkt immer daran, im Handel ist das Ziel euch etwas zu verkaufen, denn nur dann wird Geld verdient. Außerdem finden sich im Handel oft die Produkte, die besonders gut VERKAUFT werden und nicht die, die besonders gut WIRKEN).

 

Nun die Frage, was heißt eine artgerechte Ernährung für Pferde? Da spiel die Wahl des „richtigen“ Müslis eher eine untergeordnete Rolle, viel wichtiger ist es, dass die arttypischen Bedürfnisse gestillt werden. Pferde als Dauerfresser benötigen sehr lange Fresszeiten mit möglichst kurzen Fresspausen. Als Steppentier sind Pferde an karges Futter adaptiert und dürfen keinesfalls überversorgt werden. Als Raufutter-Fresser benötigen Pferde einen hohen Anteil an Rohfaser um ihr Kaubedürfnis zu befriedigen, damit die Darmflora im Dickdarm nicht geschädigt wird und für viele weitere physiologische Vorgänge (Zufriedenheit des Pferdes und Gesunderhaltung!). Lest auf meiner Homepage weiter, welche Punkte noch für ein glückliches Pferd wichtig sind.